Das AUDIVA Hörwahrnehmungstraining (HWT)

66% aller Kinder mit Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb weisen therapiebedürftige Hörverarbeitungsstörungen auf.

Hinweise auf auditive Wahrnehmungsstörungen sind:

  • Geringe akustische Merkfähigkeit (Sätze, Reime, Lieder, Zahlen und Zahlenfolgen)
  • Häufiges Verwechseln klangähnlicher Laute und Buchstaben (laut- und schriftsprachlich: b-p, g-k, d-t)
  • Lautauslassungen, falsche Lautabfolge beim Schreiben
  • Auffällige Lärmempfindsamkeit, auch bei ,normalen' Geräuschen
  • Reduziertes Sprachverständnis und/oder reduzierte Aufmerksamkeit bei üblichem Umgebungslärm (Klassenzimmer, Gruppensituationen)
  • Typisch sind auch häufige Mittelohrentzündungen und der Einsatz von Paukenröhrchen im Kindergartenalter

Wir bieten Hilfe bei Hörverarbeitungsstörungen mit dem AUDIVA Hörwahrnehmungstraining.

Das Hörwahrnehmungstraining dauert drei bis fünf Monate. Es wird mit Leihgeräten zu Hause durchgeführt. Dabei müssen die Kinder täglich 30 Minuten oder 2 x 15 Minuten das Gerät nutzen. Sie tragen einen hochwertigen Kopfhörer, damit besonders der Hochtonbereich exakt wiedergegeben wird. Während des Trainings kann gelesen oder gespielt werden, auch Hausaufgaben dürfen gemacht werden. Lediglich bildgestützte Medien wie Computerspiele und Fernsehen sollten vermieden werden. Viele Kinder nutzen das Training als Entspannungspause nach der Schule. Nicht selten nutzen auch die Eltern das Gerät, weil sie die angenehme Wirkung schätzen.

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung. (AVWS)

Das periphere Hören ist bei der AVWS in der Regel nicht beeinträchtigt, d.h. die ohrenärztliche Untersuchung ist meistens ohne Befund. Das Organ Ohr ist also gesund. Bei der Hörverarbeitung geht es um die Weiterleitung des richtig gehörten Reizes hinter dem Ohr im Bereich Hörnerv und Hörzentrum (zentralauditive Wahrnehmung). Dabei kann das richtig Gehörte unterschiedliche Geschwindigkeiten bei der Reizweiterleitung aufweisen oder der Ton bereits zu stark oder zu schwach gefiltert werden.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass das Hörzentrum zu viel Zeit braucht, um einen Laut vom anderen zu unterscheiden (Lautdiskrimination, verlängerte Wahrnehmungsschwelle), wodurch nicht alle Laute analysiert oder die Abfolge nicht richtig wiedergeben werden kann. Die Konsequenzen für die weitgehend lauttreue deutsche Rechtschreibung sind dann fast zwingend. Die Laut-Buchstabenzuordnung gelingt nicht oder nur unzureichend, auch Lautauslassungen sind typisch.

Die AVWS wird aufgrund der ähnlichen Symptome oft als ADS oder ADHS diagnostiziert. Die oft festgestellte Reizüberflutung oder verkürzte Aufmerksamkeitsspanne ergibt sich aus dem erhöhten Energiebedarf, den AVWS-Kinder zur Sprachanalyse und zum Hörverstehen aufwenden müssen. Diese Energie steht für andere Prozesse nicht zur Verfügung, weshalb die Konzentrationsfähigkeit verringert wird.

Ob bei Ihrem Kind Störungen in der Hörverarbeitung vorliegen, kann von spezialisierten Ohrenärzten (Pädaudiologen und Phoniater) festgestellt werden.

Zur Therapie der AVWS gibt es ein spezielles Hörwahrnehmungstraining

Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche und AVWS können die Förderdauer durch ein begleitendes Hörtraining zu Hause oft erheblich verkürzen. Positive Auswirkungen gibt es darüber hinaus für das Richtungshören, die Links-Rechtskoordination und Hörlateralität. Auch grob- und feinmotorische Defizite können positiv beeinflusst werden.

Oft sind es entwicklungsbedingt unzureichende Verknüpfungen von Hirnarealen, die sich bei Hörwahrnehmungsstörungen bemerkbar machen. Doch unser Nervensystem kann durch gezielte Impulse mit Musik und Sprache fehlende Verknüpfungen herstellen. Eine positive Hirnentwicklung ist die Folge. Daher können die mit dem AUDIVA Hörwahrnehmungstraining (HWT) vermittelten Anregungen fürs Gehirn, Verhalten und Fertigkeiten im Bereich Sprechen, Lesen, Rechnen, Konzentration und Wohlgefühl verbessern. Den sogenannten Entwicklungsverzögerungen der Hörbahnreifung kann mit dem AUDIVA-Hörwahrnehmungstraining erfolgreich begegnet werden.

Das Herz des erfolgreichen AUDIVA-Systems ist ein elektronischer Hörwahrnehmungstrainer, der akustische Signale so filtert, dass sie vom Gehirn vorrangig beachtet und ausgewertet werden. Die mittels Kopfhörer wahrgenommene Musik wird durch den HWT verändert. Anfangs werden die Veränderungen kaum wahrgenommen, mit fortschreitendem Training jedoch immer mehr. Die Bewegung der Klangfarben von Ohr zu Ohr (Lateraltraining) stimuliert die neuronalen Verbindungen zwischen beiden Ohren in den Hörbahnen.

Gleichzeitig werden die hohen Töne in Musik und Sprache durch das Hochtontraining deutlicher. Dies regt die Nervenbahnen verstärkt an, der Hirnstoffwechsel wird angekurbelt und neue Nervenverknüpfungen (Synapsen) entstehen. Dadurch gelingt die Unterscheidung zwischen ähnlichen Sprachlauten besser und eine eventuell vorhandene Geräuschempfindlichkeit geht zurück. Auch die emotionalen Verarbeitungsbereiche im Gehirn werden durch die musikalische Sensibilisierung des Gehörs über harmonische Tonfolgen positiv beeinflusst.

Die spezielle Hochtonfilterung ausgewählter klassischer Musik regt die sensorischen Bahnen zwischen Gehör und Hirnrinde an, denen auch bei der Sprachverarbeitung eine zentrale Bedeutung zukommt. Das Lateraltraining mit dem HWT erzeugt eine Klangerwartung, die eine Steigerung der Aufmerksamkeit und Konzentration bewirkt, das Hörerlebnis wird durch den Austausch zwischen den Hörbahnen und den Hemisphären des Gehirns verbessert. Die Intensität des Trainings kann von den Kindern durch Regler beeinflusst werden und orientiert sich immer an der individuellen ‚Wohlfühlgrenze‘.

Sie haben noch Fragen zum AUDIVA Hörwahrnehmungstraining?